COP-6: Europäische Dampfer kritisieren WHO-Pläne

Drei Wochen vor Beginn der WHO "Conference of the Parties - 6" in Moskau haben die in EVUN organisierten europäischen Dampferverbände einen weiteren Brief an Dr. Chan sowie einige ihrer Mitarbeiter auf dem Gebiet Tabakkontrolle geschrieben.

COP-6: European Vapers criticise WHO plans


Deutsche Übersetzung:

22. September 2014

Sehr geehrte Frau Dr. Chan

Niemand ist bisher durch den Gebrauch der E-Zigarette gestorben oder irgendwie erkrankt. Aber Millionen sterben vom Rauchen, durch Autounfälle oder durch industrielle Luftverschmutzung. Dampfen ist vielleicht kein Allheilmittel, doch bestimmt wird es die Anzahl der Todesfälle durch Rauchen reduzieren können. Die einzige Frage ist: um wie viel? Wenn auch nur ein einziges Leben gerettet werden könnte, wäre dies sicherlich die kleine optische "Störung" wert, die der Anblick von Dampf bei manchen Zuschauern verursachen könnte. Sie können nicht allen Ernstes glauben, dass so eine optische "Störung" mehr wert ist, als ein Menschenleben, sogar dasjenige eines verpönten Rauchers?
Fest steht, dass das Dampfen sehr populär geworden und der Verkauf von Tabakprodukten drastisch gesunken ist. Wie können Sie dann behaupten, dass Dampfen das „Rauchen wieder normalisiert“ (womit tatsächlich eigentlich nur gemeint ist: es ist für manche ein störender Anblick)? Wenn Sie recht hätten mit Ihrer Behauptung, würden wir doch eine Zunahme im Verkauf von Tabakerzeugnissen feststellen können, was dann wirklich eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit wäre; da aber das Gegenteil der Fall ist, liegt das einzige Problem, das vom Dampfen verursacht wird, bei denjenigen, die sich durch den Anblick gestört fühlen.

Sie müssen wissen, dass die Revolution des Dampfens einzig und allein von den Dampfern ausging und gefördert wurde. Keine Steuergelder wurden eingesetzt oder ausgegeben. Trotzdem wollen Sie erreichen, dass die Gesellschaft nicht nur Unsummen für Einschränkungen oder gar Verbote ausgibt, nur um Rauchern diese selbstgewählte Form des Ausstiegs zu verwehren, sondern obendrein noch zur Finanzierung von Desinformationskampagnen, die das Dampfen als "genau so schädlich wie Rauchen" aussehen lassen - nur weil einigen Menschen der Anblick nicht gefällt?

Sind Sie nicht auch der Meinung, dass die zuständigen Gesundheitsbehörden ihre Finanzmittel weniger kostenaufwändig, dafür aber umsichtiger einsetzen sollten? Warum schlagen Sie nicht vor, dass angemessene, angepasste Regulierungen durch objektive wissenschaftliche Studien unterstützt werden - natürlich unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen zahlreichen Studien? Anstatt mit Hysterie auf etwas zu reagieren, das nun mal nicht von der Pharmaindustrie entwickelt wurde und nicht das übliche Zulassungsprocedere durchlaufen hat, warum nehmen Sie sich nicht einfach die Zeit für angemessene Konsultationen mit allen Interessenvertretern und vor allem mit Dampfern, um die beste Lösung zu finden, das Potenzial dieser lebensrettenden Technologie zu fördern? Warum in aller Welt versuchen Sie, dieses Potenzial unter ungerechtfertigtem und freiheitsfeindlichem Diktat zu zerstören?

Die WHO scheint die Raucher für Patienten zu halten, die nur mit behördlich zugelassenen medizinischen Produkten behandelt werden können. Wenn ein Patient diese Behandlung verweigert (oder wenn sich eine derartige "Behandlung" als nutzlos erweist, was wahrscheinlicher ist) und er wie ein dickköpfiges Kind nach einer anderen Lösung sucht, warum muss dann diese Lösung, egal wie wirksam sie auch sei, mit allen Mitteln verhindert werden? Koste es was es wolle - in Geld oder auch in Menschenleben!

Wir als Vertreter von Millionen von Dampfern aus Europa und selbst Dampfer, haben alle Erfahrungen mit den herkömmlichen pharmazeutischen Raucherentwöhnungstherapien gemacht und kennen ihre Unwirksamkeit. Ihnen selbst wird sicher bewusst sein, dass diese Mittel -entgegen der Werbung durch ihre Hersteller- eine erschütternde Misserfolgsrate aufweisen. Sie haben bestimmt mitbekommen, dass trotz der starken Werbung und sogar finanzieller Unterstützung dieser Mittel durch Krankenkassen die Raucherquote in den meisten Ländern stagniert und unter Jugendlichen sogar eher angestiegen ist. Sie haben vielleicht auch festgestellt, dass es drei grosse Ausnahmen gibt: die USA, Großbritannien und Frankreich wo ein Rückgang des Tabakkonsums verzeichnet wird. Bestimmt ist es kein Zufall, dass dies die Länder sind, in denen die E-Zigarette vergleichsweise ungehindert verkauft werden kann, wodurch ihr Umsatz in die Höhe geschnellt ist.

Natürlich kann man die WHO für ihren Einsatz und die vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen für Nichtraucher loben. Bei dem Potenzial der E-Zigarette, den traditionellen Tabakrauch verdrängen zu können, müssten Sie eigentlich die Vielzahl wissenschaftlicher Studien, die zeigen, dass eine Schädlichkeit durch Passivdampf nicht nachgewiesen werden kann, eher begrüßen. Warum also behaupten Sie das Gegenteil? Warum stellen Sie Dampfer als genau so gefährlich hin wie Raucher, so dass beide Gruppen wie Aussätzige behandelt werden müssen?

Warum haben Sie einem Ihrer Beamten die Behauptung erlaubt: “Das Gefährlichste an diesem Produkt (E-Zigarette) ist, dass das Nikotin direkt in die Lungen gelangt, während Tabakzigaretten einen Filter haben“? Ein Anderer behauptete, dass “raffiniertes Marketing und unzureichende Information über den Nikotingehalt in E-Zigaretten fälschlicherweise den Eindruck erzeugen, diese Geräte seien weniger schädlich als Tabakzigaretten“? Und wieder jemand anderer stellte der ENVI- Kommission eine Präsentation vor, die aufzeigen sollte, wie schlecht E-Zigaretten seien, indem er aus der Vielzahl vorhandener Studien nur solche zitierte, die diese Aussage bekräftigten, während er absichtlich sämtliche Studien verschwieg, die aufzeigen, dass die E-Zigarette durchaus als Hilfsmittel beim Rauchstopp dienen kann!

Und Sie wundern sich, dass wir über eine solche Organisation verärgert sind, die betroffene Menschen, nämlich uns Dampfer, einfach ignoriert; die offensichtlich von Ihnen als Maskottchen der Tabakindustrie mit höchst verdächtigen Absichten angesehen werden; und über unseren Eindruck und unsere Schlussfolgerung, dass sich Ihre Organisation in einer sehr ungesunden Nähe zur pharmazeutischen Industrie befindet?

Nach sieben Jahren wissenschaftlicher Untersuchungen zu den E-Zigaretten, welchen Wert sollen wir diesem kürzlich veröffentlichten WHO Bericht beimessen, indem behauptet wird: “Wir wissen zu wenig darüber“? Klingt das nicht eher so, als würde die WHO gar nichts darüber wissen wollen? Das einzig substanzielle Argument, mit dem Sie Ihren drakonischen Massnahmenkatalog untermauern können, ist die Erkenntnis, dass Dampfen eine gewisse visuelle Ähnlichkeit zum Rauchen hat.

Durch das absichtliche Ignorieren der Forschungen, die auf diesem Gebiet von beinahe jedem führenden Wissenschaftler durchgeführt wurden und die auf die signifikanten Vorteile für die Volksgesundheit hinweisen, die durch das Dampfen herbeigeführt und sogar massiv werden können, wenn man es unterstützt, scheint die WHO das Unwissen/Nichtwissenwollen geradezu heraufzubeschwören, um ihre ansonsten völlig ungerechtfertigten Maßnahmen zu rechtfertigen. Die Teilnehmer an der demnächst stattfinden COP6 könnten bestimmt mehr mit Ratschlägen anfangen, die auf echten, unverfälschten Beweisen beruhen.

In der Zwischenzeit wenden sich scharenweise Raucher ohne jegliche Unterstützung seitens der Gesundheitsbranche weiterhin der elektronischen Zigarette sowie ihren weiterentwickelten Varianten zu, um den Tabakkonsum zu reduzieren oder ganz zu beenden. In bestimmten anderen Ländern, wo sein Gebrauch nicht ungerechtfertigt verboten wurde, tun sie dies mit Snus, einem anderen effektiven Produkt zur Schadensminderung. Alles was wir wollen, ist, so weitermachen zu können wie bisher und gleichzeitig auch mit Hilfe unserer Insitutionen für Standards weiterin die Qualität und Sicherheit der Produkte weiter voranzutreiben.

Die einzige Frage vor dem COP6 sollte deswegen lauten: in welchem Ausmaß wird die WHO uns dabei unterstützen; und nicht: mit welchen Mitteln wird uns die WHO zurück zum Tabak treiben, und die Raucher in den Fängen mächtiger industrieller Interessen gefangenhalten!?

Warum zeigen Sie nicht mal, dass Sie nicht nur für wirtschaftliche und politische Interessen, sondern auch für gewöhnliche Menschen offen sind? Warum lassen Sie uns nicht einfach am COP6 teilnehmen?

Lassen Sie Moskau doch einmal an einer echten Revolution aus dem Volk heraus teilhaben!

Mit freundlichen Grüßen

 

3 Gedanken zu „COP-6: Europäische Dampfer kritisieren WHO-Pläne

  1. Der Artikel sagt das aus , was die dampfer , sagen würden. Als die Politiker gewählt wurden , hieß es , zum wohle , des Volkes. Sie tun genau , das Gegenteil , was das Volk will. Ein gewisser Politiker , der gegen , das Dampfen ist , hält von harten Drogen mehr , wie vom dampfen. Wir wollen selbst entscheiden , was für uns besser ist. Wir fühlen uns schon so , als ob man uns entmündigt.

  2. Es gibt soviele Briefe an soviele Menschen in Machtpositionen, und alle sind sie so oder ähnlich geschrieben, aber es interessiert doch die Leute gar nicht, dass wir im Recht sind, mit der Forderung nach Selbstbestimmung. Es mag radikal klingen aber wenn wir nicht bald aktiv werden wird man uns jegliche Lebensfreude wegregulieren und auch wenns nach Verschwörungstheorie klingt, wir enden als Arbeitssklaven der Elite dieser Welt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert