Der Tumor im Krebsforschungszentrum

oder Wenn Politiker sich als Wissenschaftler tarnen

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) insgesamt macht einen tollen Job und ist eine wichtige Einrichtung. Dies stellen wir gleich eingangs klar.logo_online_www_200

Aber es gibt eine Ausnahme – den Wurmfortsatz namens WHO-Kollaborationszentrum / Stabsstelle Krebsprävention unter Leitung der unbelehrbaren Frau Dr. Martina Pötschke-Langer, einer Überzeugungstäterin, die auf Ihrem Feldzug das zu zerstören sucht, was Millionen von europäischen Dampfern Hoffnung gibt.

Sie wütet in ihrem – auch aufgrund persönlicher Erfahrungen durchaus verständlichen – Zorn auf die Tabakzigarette nicht nur gegen diese, sondern auch gegen alles, was sie irgendwie daran erinnert.

Ohne zu differenzieren, ohne Chancen zu sehen, ohne Empathie werden Studien selektiert, sie werden gedreht, gewendet und missinterpretiert, bis sie zur Meinung von Frau Dr. Pötschke-Langer passen. Hinzu kommen lustige, natürlich streng wissenschaftliche Selbstversuche [1] und eher befremdlich wirkende öffentliche Auftritte bei politischen (!) Veranstaltungen [2].

Und für solchen tödlichen Unsinn bezahlen wir Steuern?

Warum beschäftigt sich das DKFZ - Stabstelle Krebsprävention - überhaupt mit den E-Dampfen, die ja nachweislich nicht krebsfördernd sind? Wir ahnen etwas, Sie auch? Weil Jugendliche über die E-Dampfe zum Rauchen kommen könnten! Theoretisch. Man kann auch im Lotto gewinnen oder vom Blitz getroffen werden, kommt vor.

Eine angebliche Krebsforscherin, Krankenhausärztin mit dem Fachgebiet Gefäßchirurgie, macht große Politik. Soll das wirklich so sein? Es kommt der Verdacht auf, dass da jemand einem bizarren Hobby frönt. Dies scheint der persönliche Feldzug einer verirrten Gegnerin von allem was inhaliert wird zu sein - finanziert durch Steuergelder.

Seriöse Wissenschaft findet unvoreingenommen statt. Seriöse Wissenschaft ist nicht die Suche nach den passenden, den eigenen Vorurteilen entsprechenden, bereits vorhandenen Studien. Seriöse Wissenschaft ist nicht das Ignorieren aller Arbeiten, die nicht der eigenen Voreingenommenheit entsprechen.

Das Fazit kann nur lauten: Die auf die E-Dampfe bezogenen Aktivitäten der Frau Dr. Pötschke-Langer haben mit Krebsforschung so viel zu tun wie Berta die Milchkuh mit fortgeschrittener Raketentechnik.

Es ist allerhöchste Zeit, diese Groteske zu beenden – es gibt in Deutschland und Europa immer noch Politiker, die diesen sorgfältig ausgeheckten Unsinn glauben, auch wenn längst nicht mehr alle darauf hereinfallen. Das ist wirklich kein Spaß sondern wird Menschenleben kosten.

[1] „Nachdem in dem Raum zwei E-Zigaretten geraucht worden waren, hatten meine Kollegen und ich Atemwegsreizungen und ein Benommenheitsgefühl“
[2] „..und dann steht es in der Küche und dann kommt vielleicht irgendjemand rein und … nimmt das Nikotin. Vielleicht gibt es dann was zu essen und mischt’s dann noch drunter…“

10 Gedanken zu „Der Tumor im Krebsforschungszentrum

  1. Vielen Dank für Ihre Meinung. Eine Glosse ohne Polemik ist schwierig zu bewerkstelligen – und nicht jede Polemik ist BLÖD-Niveau.
    Ihre Redaktion der IG-ED

  2. sehr schön. Entfernt die Messer aus der Wohnung!
    Die Verletzungsgefahr ist da immens. Viele Leute haben sich schon mit Messern verletzt, sei es beim Gurkenschneiden oder beim Essen. Außerdem besteht die Gefahr, daß sie als Waffe für Mord oder Selbstmord verwendet werden können. Auch Reinigungsmittel könnten beim Kochen ins Essen gelangen.

  3. In mir keimte auch schon der Verdacht auf, dass man diese Kollaborationsstelle schließen sollte. Ich würde mir auch wünschen, dass die Finanzierung des DKFZ offengelegt wird.

    Ich glaube im Übrigen nicht, dass es an der Person von Frau Pötschke-Langer liegt. Sie hat schließlich den Segen der WHO und wenn sie es nicht tut, tut es eine andere.

    So oder so, es ist wichtig der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass das DKFZ inzwischen Teil des Problems geworden ist und längst nicht mehr Teil der Lösung ist. Unterm Strich hält es der Tabakindustrie unliebsame Konkurrenz durch Snus und die e-Zigarette vom Hals. Selbst ASH verfolgt diese Politik inzwischen nicht mehr.

  4. Nun ob Wahrheit oder Fantasie Politiker werden Ergebnisse immer so Drehen wie diese gerade benötigt und nützlich sind. Was nicht gedreht werden kann wird verschwiegen oder als Unseriös bezeichnet.
    Was die Finanzierung angeht, nun so manches Stattliche Kontrolle-Institut wird von der Wirtschaft Finanziert oder von Professoren geleitet die in diesem Wirtschaftszweig angestellt sind.
    Politiker…. nun das ist schon seit ewigen Zeiten so. Sind die Marionetten der Wirtschaft,und nur zu Wahlzeiten (Machterhaltungs Zeiten) dem Volke verbunden.Es zählen wie immer Milliarden nicht das Volk oder gar der Mensch.

  5. [2] „..und dann steht es in der Küche und dann kommt vielleicht irgendjemand rein und … nimmt das Nikotin. Vielleicht gibt es dann was zu essen und mischt’s dann noch drunter…“

    Köstlich, die Frau hat wenigstens noch Humor.
    Da hätte ich weniger Angst als das jemand zuviel Muskatnuss unters Essen mischt.
    Ersteres schmeckt nicht und dürfte auch nicht tödlich sein, letzteres schmeckt und ist bei zuviel lebensbedrohlich bis tödlich.

    Ich kann diesen Artikel nur bedingt unterstreichen, da meiner Meinung nach PöLa nur ein Teil des Systems ist. Meiner Meinung nach gehört das gesamte dkfz aufgelöst und durch was neues ersetzt , mit anderen Führungskräften die ihre Arbeit dann auch wahr haftig durchführen. Das dkfz so wie es jetzt ist, ist völlig unglaubwürdig geworden.

  6. @max91111

    „Es zählen wie immer Milliarden nicht das Volk oder gar der Mensch“

    Die Tabakkontrolle ist ein sehr konkretes System, das man analysieren und verstehen kann. Leider ist das nicht ganz einfach, weil beispielsweise die Finanzierung der oft als gemeinnützig eingestuften Organisationen nicht offengelegt wird.

    Wie jedes andere System ist die Tabakkontrolle gezielt angreifbar, aber ziemlich immung gegen „die Welt ist schlecht“ Vorwürfe. Wir müssen damit aufhören, „die Industrie“ oder „das Geld“ als die Wurzel allen Übels zu sehen. Stattdessen müssen wir gemeinnützige Organisation insgesamt und insbesondere die Tabakkontrolle hinterfragen und zwar so, dass sie Angst bekommen.

    Wenn heutzutage ein Oberschurke ein Betätigungsfeld sucht, wird er sich weder einer Partei, noch einer Firma anschließen. Die werden viel zu genau beobachtet. Der moderne Hort des Verbrechens sind Nichtregierungsorganisationen. Der verbleibende anständige Rest besteht aus den Gerichten, den Parlamenten und den Bürgern.

  7. Besonders „gut“ finde ich die Tatsache, dass die Liquids in der Küche zum Abschmecken von Speisen genutzt werden sollen.

    Ernsthaft; wenn die Damen und Herren Politiker wirklich ihren Job machen würden, dann müssten sie erkennen was für einem, z. T. korrupten, Unsinn sie da verzapfen.

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