Fragen an frontal21

Sehr geehrte Damen und Herren,

die IG-ED e. V. ist der erste Konsumentenverein deutschsprachiger E-Dampfer (wie sich die Nutzer der E-Zigarette selbst nennen). Wir arbeiten unentgeltlich und unabhängig von Herstellern und Händlern mit dem Ziel, über die tabaklose “E-Zigarette” aufzuklären und die vielfach kursierenden Missverständnisse und Fehlinformationen richtigzustellen. Wir möchten betonen, dass wir keinerlei kommerzielle Interessen vertreten – die Tätigkeit der IG-ED e. V. wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie viele Eigenleistungen der Mitglieder getragen.

Sicher erinnern Sie sich an ein früheres Anschreiben von uns in Bezug auf Ihre geplante Reportage zur E-Zigarette. Darin hatten wir Ihnen bereits unsere Unterstützung angeboten, nachdem Sie in verschiedenen Foren nach Informationen und jugendlichen Testimonials gefragt hatten.

Mit großem Interesse haben wir nun Ihre Produktion verfolgt, die am 14.4.d.J. im Format "frontal21" ausgestrahlt wurde.
Leider ist Ihnen dabei weder eine ausgewogene Berichterstattung noch eine sachliche Darstellung der Fakten gelungen.
Die von Ihnen bemühten wissenschaftlichen Fachkräfte äußern sich in erster Linie im conjunctivus irrealis über eine vermeintliche Schädlichkeit der E-Zigarette. Wenn man sich etwas näher mit dem Thema beschäftigt, fällt auf, dass speziell Frau Dr. Pötschke-Langer seit Jahren unermüdlich gegen die e-Dampfgeräte (tabaklose e-Zigarette) predigt, ohne bislang stichhaltige oder gar belastbare Fakten vorgelegt zu haben. Polemische Standardsätze sind in unseren Augen keine wissenschaftlich haltbaren Thesen. Sicher ist Ihnen bekannt, dass Frau Dr. Pötschke-Langer Leiterin des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle ist. Bei näherer Recherche zu diesem Thema würden Sie sicher die große Nähe zur Pharmaindustrie und speziell in diesem Fall zu Nikotinersatztherapeutika feststellen.

Beim Betrachten Ihres Beitrages kommen indes einige Fragen auf:

  • Warum haben Sie nicht mit dem Arzt gesprochen, der dem von Ihnen gezeigten Konsumenten einen deutlich verbesserten Gesundheitszustand attestiert?
  • Warum ist es Ihnen nicht gelungen, wissenschaftliche Fachkräfte ausfindig zu machen, die nach dem Prinzip der "harm-reduction" Tabakkonsumenten den Ausstieg aus dem Tabakkonsum mittels der tabaklosen e-Zigarette empfehlen?
  • Warum wurden keine deutschen Hersteller von E-Liquids befragt?
  • Warum ist es Ihnen nicht gelungen, wenigstens einige der über 250 Studien, die pro E-Dampfen existieren, in Ihren Beitrag einzubringen? Es existieren sehr wohl umfangreiche Studien, insbesondere zur Vermutung der Freisetzung etwaiger Schadstoffe (Stichwort Formaldehyd).
  • Wie erklären Sie Ihren Versuch, bei den Szenen mit den Exdampferinnen den Eindruck zu vermitteln, sie mit zeitlicher Differenz interviewt zu haben, jedoch in den Szenen weder die Bekleidung der Damen noch die Frisur inklusive weiterer Feinheiten wechselt?
  • Wie rechtfertigen Sie die Begründung, dass der bedauerliche angebliche Rückfall der Benutzerinnen zum Rauchen durch die tabaklose E-Zigarette nicht nur nicht verhindert, sondern laut ihrer Aussage sogar verursacht wurde?
  • Wären dann logischerweise nicht auch NRT (Nikotinkaugummi, -pflaster, -inhalatoren usw.) "schuld"an einem ggf. eintretenden Rückfall in den Tabakkonsum?

Wir erneuern gerne unser Angebot, Ihnen Zugang zu Studien und wissenschaftlichen Fachkräften zu vermitteln. Um sich einstweilen ins Thema einzulesen, schicken wir Ihnen das beigefügte Dokument mit dem Titel "Dampfen für Entscheidungsträger", das von einem der führenden Vertreter der moderaten Tabakkontrolle unter Einbeziehung der "harm reduction" (Schadensminimierung) kürzlich in englischer Sprache veröffentlicht und von uns ins Deutsche übertragen wurde. Sicher legen auch Sie Wert auf eine ausgewogene und um Objektivität bemühte, wertneutrale Berichterstattung im Sinne des öffentlich-rechtlichen und bürgerfinanzierten Bildungsauftrags; zumindest wird dies in den Leitlinien des ZDF so postuliert.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir dieses Schreiben und gegebenenfalls Ihre Antwort in den einschlägigen Foren und sozialen Netzwerken veröffentlichen.

Freundliche Grüße

IG-ED e.V.

11 Gedanken zu „Fragen an frontal21

  1. Gut das es die IG-ED gibt und den Verantwortlichen der negativen Meinungsmache entsprechende Argumente entgegensetzt. Danke.
    Ich für meinen Teil kann immer wieder sagen, die Entscheidung vor über einem Jahr zur E-Zigarette zu wechseln war für mich die beste Entscheidung. Verbesserte Konditionen und Wohlbefinden sowie das wiedererlangen von Geschmack und Geruchssinn sind für mich Argumente für die E-Zigarette, wenn man vorher starker Raucher gewesen ist.
    Daumen hoch für eure Arbeit.

  2. „Sicher legen auch Sie Wert auf eine ausgewogene und um Objektivität bemühte, wertneutrale Berichterstattung im Sinne des öffentlich-rechtlichen und bürgerfinanzierten Bildungsauftrags“

    Hihihihihi, der war gut, echt jetzt. Muss ich mir merken^^

  3. Welches Alter haben die beiden Frauen?
    Wer hat behauptet, die eZigarette wäre nur für die Rauchentwöhnung? Wo sind die Beweise über EINDEUTIGE Schädigungen? Warum eine erwiesen unschädlichere Alternative so negativ darstellen, wenn eine schädliche Alternative weiterhin verkäuflich ist? Warum wurde die Tabakzigarette nicht im Bericht der eZig gegenüber gestellt?
    Warum soll ein gutes Produkt für Raucher wegen Jugendschutz komplett verboten werden? Warum nicht nur ein Jugendverbot?

  4. Danke! Eine kleine Anmerkung: „Bei näherer Recherche zu diesem Thema würden Sie sicher die große Nähe [der WHO] zur Pharmaindustrie […] feststellen.“ – Frontal21 hat kürzlich selbst genau darüber ausführlich berichtet und kommt selbst zu dem Schluss: „Die WHO ist einer der wichtigsten Hüter der Weltgesundheit, doch offensichtlich hängt sie am Tropf privater Geldgeber.“
    Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=braUnNjo98Y

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