Die Welt am Sonntag hat sich mit der tabaklosen E-Zigarette befasst:
http://www.welt.de/print/wams/wissen/article125844450/Richtig-durchziehen.html
Die IG-ED e.V. hat dazu einige Anmerkungen per mail an die Welt am Sonntag geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die IG-ED e. V. ist der erste Konsumentenverein deutschsprachiger E-Dampfer (wie sich die Nutzer der E-Zigarette selbst nennen). Wir arbeiten unentgeltlich und unabhängig von Herstellern und Händlern mit dem Ziel, über die “E-Zigarette” aufzuklären und die vielfach kursierenden Missverständnisse und Fehlinformationen richtigzustellen. Wir möchten betonen, dass wir keinerlei kommerzielle Interessen vertreten – die Tätigkeit der IG-ED e. V. wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie viele Eigenleistungen der Mitglieder getragen.
Vielen Dank für Ihren Artikel „Richtig durchziehen“ vom 16.03.2014 in der Welt am Sonntag. Es ist lobenswert, dass die tabaklose E-Zigarette in Ihrem Artikel nicht, wie sonst in vielen Medien üblich, verteufelt, sondern neutral aus der Sicht der Suchtprävention betrachtet wird.
Zwei in Ihrem Artikel veröffentlichte Fakten möchten wir jedoch kommentieren.
Sie geben die letale Dosis von Nikotin mit 50mg an. Dieser seit ca. 150 Jahren publizierte Wert ist, neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge, falsch. Auch der Vergleich mit Zyankali und Arsen kann nicht nachvollzogen werden, wenn man die Statistiken anschaut. Es gibt jedes Jahr mehrere Fälle von Arsen- und Zyankalivergiftungen; ein Fall von Vergiftung oder Selbstmord durch Nikotin ist uns jedoch bisher nicht bekannt. Wir wollen keinesfalls behaupten, dass Nikotin kein hohes toxisches Potenzial besitzt, möchten jedoch, dass dieser Wert richtig und nicht für ideologische Zwecke dramatisiert angegeben wird. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) benutzt unter anderem diesen Wert seit Jahren, um Stimmung gegen die Nutzung von E-Zigaretten zu machen. Eine Recherche zu dieser sogenannten „Nikotinlüge“ wäre auch für Sie sicherlich interessant.
Die in Ihrem Beitrag zitierten Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass sie die E-Zigarette nicht empfehlen würden, da die Probanden „nur ein Übel gegen ein anderes getauscht“ hätten. Die E-Zigarette wurde jedoch nicht entwickelt, um der Elite der Suchtprävention ein Mittel in die Hand zu geben, sondern um Rauchern zu ermöglichen, ihren Genuss mit einer erheblich schadstoffärmeren Alternative weiter fortzusetzen. So sind in der tabaklosen E-Zigarette die krebserregenden Substanzen um das bis zum 1500fache geringer als bei einer herkömmlichen Tabakzigarette. Der Erfolg, also der komplette Austausch des Genussmittels ist bei der Nutzung der tabaklosen E-Zigarette auch gegeben, wenn die Nutzung über einen längeren Zeitraum oder auch für immer anhält. Anders als bei den nikotinhaltigen Pharmaprodukten wird eine Entwöhnung weder versprochen noch beworben. Wie auch die von Ihnen publizierten Forscher feststellten, kann man Nikotinsucht nicht durch Nikotin heilen.
Zu guter Letzt möchten wir Ihnen und den am Artikel Beteiligten noch einen Auszug aus den Publikationen des von Ihnen zitierten Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) über das Schadenspotential von Nikotin anfügen.
"Die schweren, oftmals tödlich endenden gesundheitlichen Schäden, die Rauchen verursachen kann, wie Krebs, Herzinfarkt,
Schlaganfall, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) entstehen nicht durch Nikotin (bei der Entstehung von Herz-
Kreislauf-Erkrankungen spielt es lediglich eine untergeordnete Rolle), sondern durch die Vielzahl der giftigen und krebserzeugenden Substanzen im Tabakrauch."
Nachzulesen unter: http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/FzR/FzR_Nikotin.pdf
Sollten Sie noch Fragen zum Thema E-Zigarette haben, stehen wir Ihnen gern mit unserem Fachwissen zur Verfügung.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, daß wir dieses Anschreiben und Ihre etwaige Antwort auf unserer Homepage sowie in den einschlägigen Foren und sozialen Netzwerken öffentlich machen.
2 Gedanken zu „Lob und Kritik für die Welt am Sonntag“
Bitte auch mal anzumerken das laut WHO Nikotin nicht als Suchtmittel Klassifiziert ist.
Vielmehr gilt das Suchpotential in etwa des von Koffein (welches übrigens in kleiner Dosis Tödlich wirkt als Nikotin.
Tatsächlich wäre ein komplettumstieg auf die Ezigarette gleichbedeutend mit einem Suchtende auch wenn man weiter Nikotin zusich nimmt da wie bereits erwähnt es kein Suchtmittel ist.
https://web.archive.org/web/20170707035518/http://www.nature.com:80/npp/journal/v30/n4/full/1300586a.html
Anmerkung natürlich blödsinn das KOffein in kleineren Dosen tödlichwirkt sollte ehr heissen in ähnlich kleinen dosen (Nikotin 1g/kg, COffein 2-10g vergiftung ab 1g)
Dennoch ist das suchpotential vergleichbar.
Ausserdem bitte das beigefügte PDF zu überdenken – auch in diesem wird immer wirder Tabaksucht mit Nikotinsucht verglichen.
Bloß das es offenbar eine Nikotinsucht selbst gar nicht gibt.