Stellungnahme der IGED zum Artikel von Herrn Dr. Marcus Mau
Herr Dr. Mau veröffentlichte am 20.03.2014 in The Huffington Post folgenden Artikel:
http://www.huffingtonpost.de/marcus-mau/deutschland-ein-entwicklungsland-oder-kambodscha-und-die-e-zigarette_b_4988532.html
Dies konnten wir nicht unkommentiert lassen, und haben Herrn Dr. Mau folgende Mail geschrieben.
Sehr geehrter Herr Dr. Mau,
die IG-ED e. V. ist der erste Konsumentenverein deutschsprachiger E-Dampfer (wie sich die Nutzer der tabaklosen E-Zigarette selbst nennen). Wir arbeiten unentgeltlich und unabhängig von Herstellern und Händlern mit dem Ziel, über die “E-Zigarette” aufzuklären und die vielfach kursierenden Missverständnisse und Fehlinformationen richtigzustellen. Wir möchten betonen, dass wir keinerlei kommerzielle Interessen vertreten – die Tätigkeit der IG-ED e. V. wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie viele Eigenleistungen der Mitglieder getragen.
Mit Entsetzen haben wir Ihren Artikel in der Huffington Post „Deutschland, ein Entwicklungsland: Oder Kambodscha und die E-Zigarette“ zur Kenntnis genommen. Unabhängig der unterschiedlichen Sichtweisen, die wir zur tabaklosen E-Zigarette und zu der Entscheidung des EU-Parlamentes zur TPD2 haben, sind wir der Meinung, dass Sie mit dem Vergleich Deutschland – Kambodscha , harmlos augedrückt, nicht gerade ein gutes politisches Gespür bewiesen haben.
Wissen Sie, dass
- in Kambodscha Tausende von Textilarbeitern mit dem Wissen ihrer Regierung ausgebeutet werden?
- wenn diese Textilarbeiter für mehr Lohn demonstrieren, sie von der Militärpolizei beschossen werden?
- trotz moderner Verfassung die Opposition mit allen erdenklichen Mitteln unterdrückt wird?
- trotz des in der Verfassung verbrieften Rechtes auf freie Meinungsäußerung regierungskritischer Journalismus verboten ist?
Und dieses Land, in dem es keine rechtsstaatlichen Prinzipien gibt, loben Sie wegen eines Verbotes von Shishas und e-Shishas und vergleichen es mit einem freiheitlichen, demokratischen und in der EU eingebetteten Deutschland, nur weil eine willkürliche Entscheidung dieses Regimes in Ihre und die Ideologie Ihres Arbeitgebers passt!
Rauchern steht es nach freiheitlichen Rechtsprinzipien in der Bundesrepublik Deutschland derzeit noch frei, selber zu entscheiden, ob sie weiterhin rauchen wollen oder ihre Lebensqualität verbessern, indem sie stattdessen schadensminimierend zur tabaklosen E-Zigarette wechseln oder auch mit dem Rauchen ganz aufhören. Die von der Militärpolizei erschossenen Textilarbeiter aus Kambodscha kostete die Nutzung für uns selbstverständlicher freiheitlicher Rechte unfreiwillig das Leben. Bitte überprüfen Sie Ihr Wertesystem bezüglich der Einordnung von freiheitlicher Rechtstaatlichkeit und dem Status eines Entwicklungslandes!
Wir fordern Sie auf, distanzieren Sie sich von Ihrem Artikel und führen Sie die Diskussion um die tabaklose E-Zigarette ausschließlich mit wissenschaftlichen und medizinischen Argumenten.
Eine Kopie dieses Schreibens geht an den Vorstandsvorsitzenden des DKFZ, Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Otmar D. Wiestler und ebenso an die Redaktion der Huffington Post Deutschland.
Wir behalten uns vor, dieses Anschreiben und etwaige Antworten auf unserer Homepage zu veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
3 Gedanken zu „Deutschland ein Entwicklungsland und Kambodscha ein Vorbild?“
Ich denke, dass wir weder vom Autor noch von der Zeitung eine Stellungnahme erhalten werden. Auch sollten wir nicht damit rechnen, dass der Autor seine einseitige, schlampig recherchierte Sichtweise überdenkt, oder sich davon distanziert.
Die TPD schafft für solche Pamphlete die perfekte Plattform, soll doch in Zukunft *positive Berichterstattung* über die E-Zigarette komplett verboten, das Wiedergeben von Falschbehauptungen oder groben Verzerrungen der Wahrheit aber weiter erlaubt sein.
Gut das dass von euch aufgegriffen wurde. So langsam wirds oberpeinlich. Sollen sie doch weiterhin solche dämlichen Aussagen treffen.
Zu Verbrechern sagt man schon mal wenn sie so erbärmlich zu argumentieren versuchen: „Du redest dich um Kopf und Kragen.“ Und genau dies ist in diesem Fall so. Sie stehen am Abgrund und Ihr hilfloses Rumgestammel könnte ihnen entgültig das Genick brechen.
Auch ich bedanke mich für das Aufgreifen dieses „Artikels“. Die EU möchte positive Stimmen und wohlwollende Meinungen zu der E-Zigarette vermeiden, anders herum darf aber munter darauf herumgedroschen werden. Auch gerne niveaulos und völlig daneben, ganz so wie in diesem Artikel des Herrn Dr. Mau. Ich war entsetzt als ich dieses „Machwerk“ in der Huffington Post endeckt habe und danke der IG-ED für die Reaktion darauf.